Crowdfunding erfreut sich immer größerer Beliebtheit zur Generierung von Gründungskapital oder auch bei der Finanzierung von Projekten. Damit wurde es ein weiteres Instrument zur Kapitalakquise geschaffen. Ein Beispiel einer erfolgreichen Kampagne finden Sie hier.

Doch eignet sich crowdfunding für jedes Vorhaben? Eindeutig nein. Allein auf GoFundMe starten über 10.000 Menschen jeden Tag eine Kampagne. Damit steht das eigene Vorhaben in starker Konkurrenz, so dass auch hier abgewogen werden, ob dieses Instrument das geeignete Mittel der Wahl ist.

Zur Entscheidungshilfe – in Abgleich zu Fördermitteln – folgen nun einige Denkanstöße:

1. Crowdfunding ist sehr unbürokratisch und eine Kampagne schnell aufgestellt. Dabei ist aber zu bedenken, dass eine erfolgreiche Umsetzung viel Zeit in Anspruch nehmen kann (u. a. Involvierung von Multiplikatoren / potentiellen Unterstützern, sowie deren Betreuung). Wer also den eigenen Zeitaufwand aufgrund begrenzter Ressourcen besser abschätzen können muss, ist bei Fördermitteln i. d. R. besser aufgehoben. Bei den Förderinstitutionen gibt es klare Beantragungsprozesse, die eine Zeitabschätzung einfacher machen.

2. Das jeweilige Projekt sollte medial gut aufzubereiten und transparent darstellbar sein. Das ergibt neben dem eigentlichen Fundraising eine gute Öffentlichkeitsarbeit. Für Projekte, die in der Finanzierungsphase noch geheim bleiben sollen, ist dies natürlich ein klares NoGo. Mit der Inanspruchnahme von Fördermitteln kann auch eine Veröffentlichungspflicht einhergehen. Doch beschränkt sich diese auf einen sehr geringen Umfang.

 3. Des Weiteren ist schwer abzuschätzen, ob und wann das gewünschte Spendenziel erreicht wird. Wer die Mittel spätestens bis zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt, sollte besser sich bei Förderinsitutionen nach Einreichungsfristen und Bewilligungszeiträumen erkundigen.

4. Wie bereits erwähnt, kann in kürzester Zeit eine Kampagne erstellt werden und mit dem Fundraising begonnen werden. Die Suche nach geeigneten Fördertöpfen kann für den Laien zu einem sehr langen, im schlimmsten Fall erfolglosen Prozess werden. Ein erfahrener Berater kann hierbei unterstützen.

5. Durch Crowdfunding gibt es direktes inhaltliches Feedback der involvierten Personen. Dies kann genutzt werden um das geplante Vorhaben zu verbessern und besser auf Kunden/Nutzer abzustimmen. Auch von Förderinstitutionen gibt es das natürlich, meist aber nur in Bezug darauf, ob die Idee in den jeweiligen Fördertopf passt.

6. Für größere Summen, abhängig von jeweiligen Projekt, ist Crowdfunding eher ungeeignet, da eine immer höhere Anzahl an Unterstützern notwendig wird, deren Erreichung schlichtweg unrealistisch ist. In Vorbereitung der Akquise von Fördermitteln ist die Definition des Finanzierungsbedarfs ein wichtige Komponente um danach gezielt auf Fördermittelgeber mit entsprechend großen Budgets zugehen zu können.

Diese Liste könnte noch weiter fortgeführt werden. Letzlich haben alle Finanzierungsinstrumente ihre Vor- und Nachteile. Diese zu kennen erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit und verringert den eigenen Zeitaufwand stark.